Gefahrenhinweise

Alte Technik ist fazinierend. Aber: In Händen von Laien kann sie ganz schnell gefährlich werden! So manch ein Flohmarkthändler hat mich schon verständnislos angeschaut, als er als Verkaufsargument das Radiogerät  mal „einfach so“ in die Steckdose stöpseln wollte und ich  ihn davon abzubringen  versuchte.

 

 

Nachfolgende Ratschläge sind mit Absicht so formuliert, dass auch der Laie sie versteht. Denn insbesonders für unerfahrene Radiobastler sind diese Hinweise unerläßlich!

 

1.  In Röhrengeräten aller Art, ob Fernseher, Radio oder Oszilloskop, kommen Spannungen vor, die zum Teil um ein Vielfaches höher sind als Netzspannung. Nur der Fachmann weiss, welche Kontakte gefahrlos sind und welche nicht. Als Laie niemals an einem Röhrengerät herumbasteln, solange es in Betrieb ist oder erst kürzlich ausgeschaltet wurde. Selbst Stunden nach Ausschalten (insbesondere bei Bildröhren) können noch sehr hohe Spannungen auftreten! Immer vollständig vom Netz trennen (Stecker in die Hosentasche!)

 

2. Alte Technik entspricht in keinster Weise den aktuell gültigen Sicherheitsvorschriften. Selbst das gesamte Chassis - Drehkopfachsen und Befestigungsschrauben inklusive - kann im ungünstigsten Fall spannungsführend sein (Allstromradios!).

 

3. Alte, ungeprüfte Elektrotechnik NIEMALS „einfach so“  in Betrieb nehmen.Elektronische Bauteile unterliegen Alterungserscheinungen und können ohne Vorwarnung schmelzen, explodieren oder abfackeln!

 

4. Auf richtige Spannungseinstellung achten! Früher gab es vielerorts unterschiedliche Spannungen. Heutzutage gilt europaweit eine Spannung von 220 – 250 Volt.  Im Zweifelsfall mit einem Voltmeter nachmessen. Zudem gab es in der ersten Hälfte des 20.Jh. mancherorts Gleichspannung anstelle von Wechselspannung. Gleichstromgeräte können NICHT ohne weiteres an Wechselspannung betrieben werden!

 

5. Auch die Netzsicherung im Gerät sollte dem angegebenen Wert unbedingt entspechen.  Brennt sie durch, hilft es oftmals,  eine Sicherung des Typs „träge“ einzusetzen, wenn vorher eine flinke Sicherung eingebaut war. Brennt diese ebenfalls durch, so stimmt definitiv irgendwas nicht. Überprüfen (lassen) ! Keineswegs einfach so durch eine stärkere Sicherung oder durch einen „Sicherungsersatz“ (Staniolpapier, Nagel ... ) ersetzen!

 

6. Alte Technik niemals unbeaufsichtigt lassen – auch keine überholten und restaurierten Geräte.

 

7. In alten Geräten finden sich Schadstoffe, die damals als unbedenklich galten und daher in Hülle und Fülle eingesetzt wurden. Siehe hierzu auch die Rubrik „Schadstoffe“ !

 

Generell gilt: 

 

 

 

Weder  Nachlässigkeit („Mir passiert schon nix ...“) , noch übermäßige Angst oder gar Panik sind angebracht.

 

„Gesunder Menschenverstand“ und eine wohldosierte (!) Portion Misstrauen sind wohl der optimale Mittelweg.

 

Wohl unnötig zu erwähnen, dass Arbeiten unter Alkohol- oder Rauschmitteleinfluss (auch verschiedene Arzneien !!)

absolut unterlassen werden sollen!