Ein einfaches Vorschaltgerät

Bei einem frisch restaurierten Radiogerät ist es doch immer dasselbe. Alles ist fertig, fehlt nur noch der erste Test. Aber habe ich wirklich keinen Fehler gemacht? Oder berühren sich doch irgendwo 2 Drähte? Kurzum: Es bleibt die Angst vor dem großen Knall und einem dunklen Labor ....

 

Ein  Vorschaltgerät, so eine Art „weiche Sicherung“ müsste her, an dessen Benehmen der Bastler gleicherkennen kann, falls etwas nicht stimmt.

 

Aber es muss nicht immer ein teurer regelbarer Trafo sein ...

 

Des Rätsels Lösung ist verblüffend einfach. Eine zum Radiogerät in Serie geschaltete 230 Volt - Glühlampe erfüllt gleich 2 Funktionen: Kontrolllampe und Sicherung.  Leuchtet sie hell, verbraucht das angeschlossene Gerät viel Strom. Ich empfehle eine klare 25 Watt Glühbirne, hier sieht man den Effekt am besten.

Nun geht man folgendermaßen vor:

 

In einem Radiogerät mit Gleichrichterröhre entfernt man alle Röhren bis auf  die Gleichrichterröhre. Nun hängt man das Vorschaltgerät vor das Radio und schaltet letzteres ein. Gleichzeitig die Anodenspannung hinter der Gleichrichterröhre mittels Voltmeter beobachten. Ist alles gut,  leuchtet die Glühbirne zunächst etwas heller, bedingt durch das Aufheizen der Gleichrichterröhre und das anschließende Laden der Sieb/Ladeelkos.

Nun muss die Anodenspannung am Voltmeter ansteigen und innerhalb von einigen 10s einen Maximalwert(bei normalen Wechselstromgeräten deutlich mehr als 100 Volt) erreichen. Während dieser Zeit muss das Licht der Glühbirne deutlich schwächer werden. Tut es das nicht, oder leuchtet die Glühbirne sogar zunehmens heller, liegt ein Fehler im Gerät vor. Auch wenn die Anodenspannung im Laufe des Tests nicht merklich ansteigt oder sogar wieder abnimmt ist irgend etwas im Gerät nicht in Ordnung.

 

In einem Gerät ohne Gleichrichterröhre (damit meine ich jetzt keine Gleichstromgeräte!) sind alle Röhren zu entfernen. Den gleichen Test wie vorher durchführen. Allerdings fällt die durch das Aufheizen der Gleichrichterröhre bedingte Wartezeit weg und das Voltmeter müsste

sehr rasch zu einer „Endspannung“ gelangen. Sind nicht zu viele Skalenbirnen im Gerät vorhanden, müsste die Glühbirne nun nur sehr schwach glimmen.Tut sie das nicht, oder bleibt die Anodenspannung „im Keller“, liegt sehr wahrscheinlich ein Fehler vor.